Becken Holding: Nachhaltiges Nutzungsverhalten in Büros
In der Cross Innovation Class haben interdisziplinäre Studierenden-Teams Lösungen für die Smart City erarbeitet.
In der Cross Innovation Class haben interdisziplinäre Studierenden-Teams Lösungen für die Smart City erarbeitet.
In der Cross Innovation Class entwickelte ein interdisziplinäres Studierendenteam zusammen mit der Becken HoldingGmbH eine Lösung, um nachhaltiges Nutzungsverhalten in Bürogebäuden, vor allem in Bestandsgebäuden, zu fördern.
Wenn Immobilien, zusammen mit der Bauwirtschaft, weltweit etwa 40% zu den Kohlendioxid-Emissionen beitragen und Gebäude in Deutschland für etwa ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich sind - dann müssen mehr smarte Lösungen zur Senkung des CO2-Fußabdrucks gefunden werden. In der Cross Innovation Class tart die Becken Holding GmbH daher mit folgender Herausforderung an:
Es werden erhebliche Ressourcen (v.a. Energie) verschwendet, weil Büronutzer*innen sich nicht nachhaltig verhalten. Besonders deutlich wird der Handlungsbedarf mit Blick auf den Anteil von Bürogebäuden in unseren Städten und der damit einhergehenden hohen Anzahl an Beschäftigen. Stand 2018 waren rund 15 Millionen Erwerbstätige in Deutschland in Büros tätig, was knapp ⅓ aller erwerbstätigen Personen des Landes ausmacht*. Somit besteht ein beeindruckendes Potential für eine nachhaltige Transformation.
Daher stellte sich das Team der Herausforderung, wie das Verhalten der Büronutzer*innen nachhaltiger und ressourcenschonender gestaltet werden kann. Dabei sollte insbesondere der Mensch im Mittelpunkt stehen.
Das Ergebnis ist die Entwicklung der POWER PLANT inkl. zugehöriger Webseite. Die Power Plant – „das grüne Büro-Kraftwerk“ – ist eine mechanische Pflanze, die sich auf jedem Schreibtisch oder an einem zentralen Ort im Büro aufstellen lässt. Die Power Plant misst nachhaltiges Verhalten und macht es sichtbar, indem die stilisierte Pflanze bei nachlässigem Verhalten im Büro (Energie wird verschwendet) die Blätter hängen lässt und bei ressourcenschonendem Verhalten ihre Blätter aufstellt.
Verknüpft ist die Power Plant in der Prototyp-Variante mit Ultraschall Distanzmessern, welche die erfassten Daten an einen zentralen Server übermitteln. Die Bewegungsmelder zeichnen auf, wie viele Menschen einen Raum betreten und wie viele einen Raum verlassen – verlässt der/die letzte Angestellte den Raum, wird ein akustisches Signal abgegeben, welches die Angestellten an das Ausschalten aller energieverbrauchenden Geräte erinnert. Auf einer angebundenen Webseite dokumentiert die POWER PLANT die erhobenen Daten in einem Dashboard und in einer Baum-Grafik, die sich analog zur mechanischen Pflanze verhält. Durch die Visualisierungen des Verhaltens werden Anreize geschaffen – die Büronutzung erhält mittels der Sichtbarkeit und der indirekten Belohnung eine Sinnhaftigkeit und ein dauerhaft ressourcenschonendes Verhalten kann etabliert werden.
Unterstützend kann ein weiteres Belohnungssystem eingeführt werden, um eine ressourcenschonende Verhalten voranzutreiben. Beispielsweise können Unternehmen auf der Webseite der POWER PLANT ihre Erfolge und Milestones veröffentlichen und mit anderen Unternehmen teilen. Außerdem können Engagements für lokale Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsprojekte dort ebenfalls veröffentlicht werden.
Das Team Becken hat mit der POWER PLANT bei der Abschlussveranstaltung den Publikumspreis der Cross Innovation Class 2021 gewonnen.
Studierende: Enya Heiden (Stadtplanung, HCU), Jan Lucas Tschirner (Medieninformatik, FH Wedel), Henrik Zabel (Informatik, FH Wedel), Patrycja Radkiewicz (Interior Design, AMD), Leoni Decker (Produktdesing, AMD), Luis Samstag (Produktdesign, AMD)
Unternehmen: Nina Binné, Pascal Kehrer
In der Cross Innovation Class arbeiten Studierende aus drei bis sechs verschiedenen Hochschulen in interdisziplinären Teams an den praktischen Herausforderungen der Projektpartner.
Die Cross Innovation Class #3 fand im Sommersemester 2021 zum Thema Urban Tech/Smart City Solutions statt.
Becken ist ein Hamburger Immobilienunternehmen, welches jedoch auch weiter über die Hansestadt hinauswirkt. Zu den Geschäftsbereichen gehört das Asset Management, die Projektentwicklung von Neubauvorhaben, das Management von Einzelhandelsflächen, sowie die Abwicklung von Immobilieninvestitionen.