Während wir Katrins Mäntel anprobieren, wird nebenan gestrickt. Es ist die erste Frei_Fläche für kreative Zwischennutzung in Eimsbüttel, „und die Lage direkt an der Kreuzung und U-Bahn ist eins a“, lobt Katrin. „Wir haben viel Laufkundschaft. Außerdem das tollste Schaufenster im Viertel, mehr als zehn Meter breit, unbedingt fotografieren!“ Das Publikum sei designaffin und offen für grüne Themen. „Einige Teile, die ich euch zeigen wollte, sind schon wieder weggekauft“, entschuldigt sich Katrin mit ironisch verzweifelter Geste. Was die Kund*innen übrig ließen, reicht aber, um ihre Handschrift zu erkennen.
Das Design
Beispiel Regenmantel: Ihm verpasste sie einen dynamischen „Volahiku“-Schnitt. Hinten reicht der Stoff knapp über die Kniekehle, praktisch zum Radeln, seitlich schwingt sich der Saum abwärts und läuft zur Front hin spitz zu. „Für die Luftzirkulation ist der Mantel zudem oversize geschnitten“, erläutert Katrin. Da Zeltplanen relativ dünn sind, kleidet sie einige ihrer Taschen mit robustem Zeltbodengewebe aus. Für den „Fluffy Puffy Shopper“ ersann sie eine doppelte Stofflage mit eingenähtem Vlies. Das bauschige Polster schützt den Inhalt und fühlt sich an, als trage man ein Daunenkissen unterm Arm.