Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und des Bundesministeriums für Kultur und Medien hat das Kompetenzzentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft anhand drei Szenario-Analysen die wirtschaftliche Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) berechnet.
Umsatzeinbrüche
Laut der am 19. Februar 2021 veröffentlichten Studie wurde beim Umsatz ein wirtschaftlicher Einbruch um 13 % verzeichnet. Dies sei der größte Rückschlag seit Beginn des Monitorings der Entwicklung der Kultur und Kreativwirtschaft im Jahr 2009. Insgesamt liegen die Verluste der KKW für 2020 bei 22,4 Mrd. Euro. Einzelne Teilbranchen sind auf das Umsatzniveau von vor 2003 zurückgeworfen worden.
Arbeitsstrukturen
Gerade die besonders stark betroffenen Teilmärkte sind von kleinteiligen Strukturen dominiert. Neben Solo-Selbstständigen und Freiberufler*innen betrifft dies insbesondere geringfügig Beschäftigte und Mini-Jobber*innen. In diesen Bereichen kommen besonders stark betroffene Teilmärkte mit fragilen Erwerbstätigenstrukturen zusammen.
Neue Chancen
Bereits heute lässt sich beobachten, dass sich in der Krise neue unternehmerische Chancen ergaben und Transformationsprozesse angestoßen wurden. Durch die Schließung kultureller Einrichtungen und der damit verbundenen kulturellen Abstinenz wurde vielen Menschen die Bedeutung der Kultur- und Kreativwirtschaft bewusster. Als Beispiel führt der Bericht an, dass viele Kund*innen in den letzten Monaten das Beratungsangebot der lokalen Buchhandlungen neu zu schätzen lernen und ihre Kaufentscheidungen anpassen. Zudem ergeben sich neue Wachstumsmärkte besonders im Digitalen.
Herausforderungen in der Post-Corona-Phase
Der Bericht verzeichnet sowohl panemieabhängige, als auch pandemieunabhängige Herausforderungen, wie etwa das veränderte Umfeld der Digitalisierung oder wirtschaftsgeografische Fragestellungen im urbanen und ländlichen Raum. Mit Blick auf den Arbeitsmarkt muss der Fachkräftemangel, die prekäre Situation vieler Solo-Selbständiger und Freiberufler*innen, atypische Beschäftigungsverhältnisse und die Gender-Pay-Gap verhandelt werden. Diese Fragen beeinflussen auch maßgeblich das Spannungsfeld zwischen öffentlichem und privaten Kulturbetrieben.
Hier geht es zur Studie.
Foto: Skye Studios / Unsplash