Damit Kreativität ihre Wirkung entfalten kann, braucht es bessere Rahmenbedingungen – das wurde in vielen Vorträgen deutlich. Soziale Absicherung, der Abbau bürokratischer Hürden, eine Reform des Urheberrechts und nachhaltige Finanzierungsmodelle waren Themen, über die diskutiert wurde und die nach Ansicht der Teilnehmenden weit oben auf der Agenda der kommenden Bundesregierung stehen sollten. Ein Bild, das auch eine aktuelle Umfrage unter den Erwerbstätigen der Kultur- und Kreativwirtschaft deutlich zeigt: Über ein Drittel sehen in Regulierungen und Bürokratie (38,5 %) und hohen steuerlichen Belastungen (34,4 %) die größten Herausforderungen.* „Der German Creative Economy Summit bot Kreativen die Plattform, ihre Anliegen zu bündeln und gemeinsam Veränderungen anzustoßen,” sagt Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft.
Dass die Kreativwirtschaft über einen großen Hebel verfügt, zeigen die Wirtschaftsdaten. Fast zwei Millionen Erwerbstätige gehören ihr an. Dies entspricht rund vier Prozent der Erwerbstätigen der deutschen Gesamtwirtschaft. Rund 238.000 Unternehmen zeichnen für einen Umsatz von rund 205 Milliarden Euro verantwortlich. Das geht aus dem Monitoringbericht „Kultur- und Kreativwirtschaft 2024“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima hervor.
Laut und sichtbar für Demokratie einstehen
Das Programm des diesjährigen GCES war so vielfältig wie die Kreativwirtschaft selbst. Aktuelle Trends, die Innovationskraft der Branche und vor allem die Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz standen im Fokus der Diskussion: Wie wird KI kreative Prozesse prägen? Welche Rolle übernimmt der Mensch in der Wertschöpfungskette? Welche europäischen Antworten kann es auf amerikanische und chinesische KI-Modelle geben? Übergeordnete Linien wurden immer wieder deutlich erkennbar: Es ging um die Wichtigkeit von Kollaborationen. Um das Schmieden von Allianzen. Und darum, über den Tellerrand der eigenen Disziplin zu blicken.