Gen AI: Welche Rolle bleibt den Kreativen?
Neue Tools, veränderte Arbeitsprozesse, ungeahnte Ergebnisse – Künstliche Intelligenz (KI) ist von der Zukunftserzählung zur Arbeitsrealität geworden. Wie sehen Expert*innen künftig die Rolle der Kreativen?
Neue Tools, veränderte Arbeitsprozesse, ungeahnte Ergebnisse – Künstliche Intelligenz (KI) ist von der Zukunftserzählung zur Arbeitsrealität geworden. Wie sehen Expert*innen künftig die Rolle der Kreativen?
Interview Lara M. Gahlow
Foto Maximalfocus/ Unsplash
„KI wird die Kreativwelt verändern und verändert sie bereits. Allerdings bedeutet das nicht zwingend etwas Negatives für Kreative. So war auch Anfang der 90er der Aufschrei groß, als die beginnende Digitalisierung den Stift und das Papier für beispielsweise Grafikdesigner*innen nahezu überflüssig machte. Der Nutzen neuer Technik war am Ende für alle Beteiligten groß: Kreative konnten sich weiterentwickeln und neue Methoden evaluieren, Unternehmen profitierten gleichermaßen davon. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass das für Kreativarbeit mit und durch KI ähnlich sein könnte.“
„Im Zeitalter der generativen KI arbeiten Kreative verstärkt im Team mit AI-Modellen. Das Schwergewicht verschiebt sich von der Ausführung zur Konzeption: Briefings, Prompts und Trainingsdaten sind die Schlüssel. Menschen wählen und kuratieren künftig AI-Arbeitsergebnisse. Die Kreativindustrie könnte etwas weniger Menschen beschäftigen, aber die Anforderungen an die Konzeptionsarbeit steigen. Eine aufregende Zukunft erwartet uns!“
„KI kann keine eigenständige Kunst entwickeln. Generative KI reproduziert ihre Trainingsdaten, also unsere Werke und Leistungen, und reagiert auf die Befehle, die sie erhält. Das Urheberrecht ist ein Menschenrecht, es gilt nicht für Maschinen. Die Schöpfer*innen von Kunst, Kultur und Medien bleiben Menschen – auch wenn sie KI-Tools zur Unterstützung nutzen."
„Die Mehrheit der Kreativen wird wohl nicht in der Lage sein, mit der Flatrate der Tech-Unternehmen kommerziell zu konkurrieren. Wobei es für jene Unternehmen unerheblich sein wird, ob jemand vom kreativen Beruf ins kreative Hobby rutscht, solange er*sie als Datenquelle nicht versiegt. Für die Verbleibenden stellt sich die Frage: Wenn mehr und mehr kreative Entscheidungen einer KI überlassen werden, was macht das mit meinem Werk, mit unserem kulturellen Erbe und unserer gesellschaftlichen Kommunikation?“
Wir verwenden Cookies, um externe Inhalte anzeigen zu können. Sie können unter “Einstellungen” der Erhebung von Nutzerdaten widersprechen. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Wir verwenden Cookies, um externe Inhalte anzeigen zu können. Sie können unter “Einstellungen” der Erhebung von Nutzerdaten widersprechen. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Um diesen Element anzuzeigen, müssen Sie den Cookies der Kategorie {category} zustimmen.