Helge-Björn Meyer hebt die große Bandbreite der Vergütungsstrukturen je nach Branche hervor. In den freien darstellenden Künsten würden die Bestrebungen dahingehen, sich von einer Untergrenze hin zu einem abgestuften Empfehlungssystem zu entwickeln, das Berufserfahrung berücksichtigt. Sein dringender Appell: Der Austausch unter den Akteur*innen muss verstärkt werden, besonders in Bezug auf Altersvorsorgemodelle. Die Tabuisierung dieser Themen blockiere notwendige Fortschritte.
André Batz fordert von der öffentlichen Hand, bei der Vergabe von Aufträgen im Bereich Kunst, Kultur und Kreativität verstärkt auf faire Löhne zu achten. Er kritisiert, dass öffentliche Ausschreibungen oft darauf abzielen, die Kosten zu drücken, anstatt angemessene Bezahlungen zu gewährleisten. Faire Entlohnung müsse zum Standard werden, um die Qualität und Nachhaltigkeit der kreativen Arbeit zu sichern.
Lisbeth Schröder betont die Bedeutung von Verhandlungen in der Kreativbranche. Preise sollten nicht ohne Weiteres akzeptiert werden, da dies den Markt für alle schwäche. Sie appelliert an die Politik, aktiv für bessere Absicherungsmaßnahmen zu sorgen, insbesondere im Hinblick auf Notfallaltersvorsorge, um Altersarmut bei Kreativen zu verhindern.
Bianca Creutz unterstreicht die Notwendigkeit, dass alle Akteur*innen – von Soloselbstständigen bis hin zur Politik auf verschiedenen Ebenen – in den Prozess der Altersabsicherung einbezogen werden. Sie warnt davor, dass Regelungen des Bundes wenig bewirken, wenn sie nicht konsequent von den Ländern umgesetzt werden. Altersvorsorge sei ein Thema, das nicht aufgeschoben werden dürfe, auch wenn es oft als Problem der fernen Zukunft wahrgenommen wird.