Initiativen derHamburg Kreativ Gesellschaft

Hamburg Kreativ Gesellschaft übergibt leer stehendes Ladengeschäft im Grindelviertel an Hamburger Kreative

Zwischennutzungen als temporäre Ausstellungsräume und „Pop-up-Stores“ erfreuen sich starker Nachfrage

Die Hamburg Kreativ Gesellschaft übergibt am 1. April ein leer stehendes Ladengeschäft im Grindelviertel an Hamburger Künstler und Kreative aus verschiedenen Branchen, damit diese dort temporäre Ausstellungen durchführen oder sogenannte „Pop-up-Stores“ eröffnen können. Mehrere Fotografen, eine Gruppe bildender Künstler und zwei Modedesignerinnen werden in der Grindelallee 117 aufeinanderfolgend ihre Arbeit vorstellen. Verteilt auf zwei Etagen stehen den Kreativen 200 m² kostengünstig zur Verfügung. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft hat mit finanzieller Unterstützung der Kulturbehörde das Ladengeschäft angemietet, um es Künstlern und Kreativen zu sehr erschwinglichen Konditionen zur vorübergehenden Nutzung für Präsentationen, Ausstellungen, Aufführungen oder Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Den Auftakt macht „Galerie BRD“, eine Gruppe von bildenden Künstlern aus Hamburg, die den Ort für eine multimediale Ausstellung nutzen wird. Immer häufiger eröffnen Künstler und weitere Akteure der Kreativwirtschaft „Pop-up-Stores“ oder „Pop-up-Galerien“ - temporäre Orte also - die jeweils für einen kurzen Zeitraum zugänglich sind. Sie sind schnell aufgebaut und fast ebenso schnell wieder verschwunden - und gerade deshalb so begehrt. Die Künstlergruppe „Galerie BRD“ wird ihre Eröffnungsausstellung in der Grindelallee 117 innerhalb von nur zwei Wochen nach Übernahme des Ladengeschäfts aufbauen. Die Eröffnung ist in der dritten Aprilwoche geplant. Bis Ende November wird der Ort dann abwechselnd für jeweils einige Wochen bis maximal zwei Monate von weiteren Künstlern und Kreativen genutzt. Die Beschränkung der Nutzungsdauer soll möglichst vielen Künstlern und Kreativen die Chance geben, den Ort zu nutzen, denn für diese Zwischennutzungen gibt es in Hamburg eine große Nachfrage. Hamburgs Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Das Zwischennutzungskonzept ermöglicht einer Vielzahl von Künstlerinnen und Künstlern besonders günstige Flächen für Ausstellungen und Veranstaltungen anzumieten. Die Kulturbehörde unterstützt damit Künstler und Kreative, die nur für eine kurze Zeit Räume benötigen, um ihre Arbeiten zu präsentieren oder Projekte durchzuführen. Dies hilft bei der Positionierung auf dem Kunstmarkt und in der Öffentlichkeit.“ Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft: „Wir schaffen solche Orte, denn sie können Brutstätten sein für Start Ups, für Vernetzungsinitiativen oder für erste Kundenkontakte. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft würde gerne deutlich mehr solcher Flächen temporär bereitstellen, deshalb freuen wir uns über jedes weitere Angebot auch von privaten Immobilienbesitzern.“ Hohe Immobilienpreise und ein knappes Angebot sind für viele Hamburger Kreative ein großes Problem, wie die Hamburg Kreativ Gesellschaft in ihrem 2012 vorgelegten Kreativwirtschaftsbericht feststellte. Deshalb will die Hansestadt mit Angeboten wie im Grindelviertel Kreative aktiv unterstützen: Die Nutzer zahlen für das Ladengeschäft nur 25 Euro Wochenmiete, den Rest tragen Hamburg Kreativ Gesellschaft und die Kulturbehörde gemeinsam, die dafür Gelder aus dem städtischen Zwischennutzungsfonds einsetzen. Tilman Walther, Galerie BRD: „Unter Künstlern genießt der Begriff der Kreativität seit jeher einen zweifelhaften Ruf. Heute aber lassen sich mit ihm auch eine Reihe äußerst problematischer gesellschaftlicher Entwicklungen dechiffrieren. Denn, dass heute jeder kreativ sein will und sein soll, ist weiß Gott kein Zeichen blühender emanzipatorischer Selbstentfaltung. Diese Form von Kreativität steht vielmehr an der Spitze einer umfassenden Ökonomisierung kultureller Praktiken. Die Kunst ist eine davon.“

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